Ysop ist ein typisches Bitterkraut, er kommt aus dem Süden bzw. Orient zu uns.
Aber auch bei uns ist er schon sehr lange heimisch. Bei den Germanen war er ein wichtiges Heilkraut. Hildegard von Bingen zählte Ysop zu ihren wichtigsten Heilkräutern.
Ysop gehört zu den Lippenblütlern. Er ist eine mehrjährige Pflanze und kann zwischen 50 und 80 cm hoch werden.
Wenn er sich an seinem Standort wohlfühlt, kann er auch zu einem richtigen Busch heranwachsen.
Der Ysop ist mit dem Lavendel, Salbei, Thymian und Rosmarin verwandt.
Die Blätter des Ysops sind klein, kurz und spitz, haben eine dunkelgrüne Farbe und stehen sich gegenüber.
Die Blattlänge beträgt selten mehr als fünf Zentimeter. Der Stängel ist hohl und vierkantig.
Die Blüten sind blau bis violett und blühen meist im Juni bis September. Sie duften aromatisch. Wenn die Witterung passt, blüht Ysop zweimal im Jahr. Verwendet wird das blühende Kraut.
In der Küche können sowohl frische als auch getrocknete Ysop-Blätter verwendet werden – frische Blätter haben natürlich mehr Aroma.
Er hat einen leicht bitteren Geschmack, deshalb sollte man vorsichtig damit würzen.
Er eignet sich für eher schwerverdauliches, da die Bitterstoffe die Verdauung anregen.
Ysop nicht mitkochen, da die Inhaltsstoffe verloren gehen!
Hildegard von Bingen schreibt, dass Ysop kräftigend und reinigend wirkt. Für sie war Ysop auch ein wertvolles Mittel gegen Traurigkeit (die sich auf die Leber schlägt oder von der Leber kommt).
Ysop galt schon in längst vergangenen Zeiten als Schutzpflanze. Er hilft uns, neue Wege zur erkennen. Hat man sich bereits zu neuen Wegen aufgemacht, stärkt und unterstützt uns der Ysop. So ist es ratsam, in schwierigen Lebenssituationen Ysop zur Stärkung (auch psychisch) anzuwenden. Er klärt Gedanken und Emotionen und ist hilfreich, neue Einsichten zu erkennen und diese auch anzunehmen.
Ysop ist auch eine hervorragende Räucherpflanze. Er reinigt Räume und den Körper.
Weiters wirkt er krampflösend, appetitanregend, schleimlösend, schweißhemmend, menstruationsfördernd, Galle- und Verdauungsfördernd. Somit wird Ysop häufig bei Magen- und Darmbeschwerden angewendet. Ysop ist ein wichtiges Heilkraut bei Erkältungskrankheiten (Schnupfen, Husten, Bronchitis), da er schleimlösend wirkt.
Auch bei Wurmbefall wurde Ysop angewandt.
Achtung:
Es ist ratsam Ysop gut zu dosieren: viel hilft viel, gilt hier nicht!
Im Gegenteil: Ysop kann Krämpfe auslösen und ist deshalb für Kinder und Schwangere nicht geeignet.
Ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, dass allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und deren Zubereitungen nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen sind. Sie ersetzen daher keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.