Meisterwurz – die große Meisterin

In vergangenen Zeiten galt die Meisterwurz als „Wundermittel“.
Fast gegen jegliche Beschwerden wurde die Meisterwurz angewandt.
Vielleicht leitet sich daher auch der Name ab?

Meisterwurz ist bei uns in den Alpen heimisch und ab ca. 1.000 Höhenmeter anzutreffen.
Umgangssprachlich wird sie deshalb auch „Bergwurz“ genannt.

Die Meisterwurz wächst gerne an Bachufern oder auf feuchten Wiesen. Sie kann bis zu 1 m hoch werden, hat 3-fächrige Blätter, die eingekerbt sind. Die Blüten sind weiße große Dolden, die im Hochsommer blühen.

Alle Bestandteile der Pflanze sind wertvoll.
Die meisten Inhaltsstoffe finden sich allerdings in der Wurzel. Im Herbst (wenn sich die Pflanze zurückgezogen hat) bzw. im Frühjahr (wenn sie noch nicht ausgetrieben hat), soll man die Wurzel ausgraben.

Immer nur ein kleines Stück der Wurzel graben, damit sie im kommenden Jahr wieder wachsen kann!

Achtung: wer allergisch reagiert, sollte beim Wurzelgraben Acht geben, es kann sein, dass man Hautausschlag bekommt.

Früher war Meisterwurz sehr wertvoll. Nicht jeder durfte die Wurzel ausgraben. Auch heute gibt es Gebiete, in denen die Meisterwurz geschützt ist und nicht ausgegraben werden darf.

Grundsätzlich gilt: ACHTSAM sein, die Meisterwurz kann mit anderen (sehr giftigen) Doldenblütlern verwechselt werden!!

Meisterwurz Wurzeln sind auch getrocknet in der Apotheke erhältlich. 

Die in der Meisterwurz enthaltenen ätherische Öle, schmecken scharf und bitter.
Sie wirkt sehr stark antibakteriell und entzündungshemmend. Die Bitterstoffe regen die Verdauung an, Völlegefühl und Blähungen werden gelindert.

Hilfreich auch bei Appetitlosigkeit, Magenverstimmungen und Magenschmerzen.

Meisterwurz wird auch zur Stärkung des Immunsystems und zur Stärkung bei älteren Menschen bzw. nach langer Krankheit verwendet.
Sie ist auch ein hervorragendes fiebersenkendes Mittel.

Die ätherischen Öle wirken auch schleimlösend; das ist sehr hilfreich und unterstützend bei bakteriellen Atemwegserkrankungen.
Hier kann ich Inhalationen empfehlen. Der Duft der Meisterwurz ist angenehm und der Dampf erleichtert die Atmung und das Abhusten.

Meisterwurz wurde in vergangenen Zeiten auch als potenzförderndes Mittel eingesetzt.

Meisterwurz Tee:
Die getrocknete Wurzel mit kaltem Wasser ansetzen und kurz aufkochen lassen, dann gut 10 min. ziehen lassen und abseihen. Zur allgemeinen Stärkung soll man 2 Tassen täglich trinken, nach 6 Wochen allerdings 3 Wochen Pause machen und dann nochmals eine 6 wöchige Teekur durchführen.

Schnaps aus Meisterwurz wird als „Verdauungshilfe“ getrunken.
Meist wird der Schnaps gebrannt, man kann ihn aber auch ansetzen (mit anderen Kräutern und auch mit Zucker).

Weiters kann man auch eine Tinktur ansetzen:
Wurzeln mit hochprozentigem Korn übergießen und mind. 6 Wochen stehen lassen.

Wer oft an Exzemen oder schlecht heilenden Wunden leidet, kann einen Meisterwurzbrei herstellen und einen Umschlag damit machen:
Meisterwurz fein vermahlen und mit warmem Wasser einen Brei anrühren.

Wer häufig unter Zahnfleischbluten leidet, kann mit der Tinktur spülen bzw. die wunden Stellen abtupfen.

Auch in heimischen Räuchermischungen ist Meisterwurz zu finden. Der Geruch der Meisterwurz ist sehr angenehm. Geräucherte Meisterwurz beruhigt, stärkt das Selbstbewusstsein und baut auf. Kraft und der Wille werden gestärkt, auch das Immunsystem wird unterstützt.

Meisterwurz kann auch als Talisman mitgetragen werden. In schweren Zeiten unterstützt und gibt uns die Meisterwurz Rückhalt.

 

Ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, dass allfällige in diesen Artikeln angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und deren Zubereitungen nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen sind. Sie ersetzen daher keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.