Hin und wieder ist die Mariendistel auch bei uns zu finden.
Sie liebt karge Böden, Waldränder mit steinigen oder leicht sandigen Böden.
Ursprünglich kommt die Mariendistel aus dem Mittelmeerraum. Aber bereits zu Zeiten von Hildegard von Bingen kam sie zu uns und die Samen und Blätter (als Tee oder in Wein angesetzt), wurden angewendet.
Die Mariendistel wird eine sehr beeindruckende Pflanze, denn sie kann bis zu 2 m hoch werden und die lila farbenen Blüten können bis zu 10 cm Durchmesser bekommen.
Sie blüht meist im Sommer. Die Blüte entwickelt sich erst im 2. Jahr.
Nach der Blüte entwickeln sich die Samen, sie haben eine glänzende harte Schale.
Die Blätter der Pflanze sind stachelig und weiß marmoriert.
Diese Marmorierung ist ein wichtiges Erkennungsmerkmal für die Mariendistel.
Die Stängel sind mit dichten Haaren behaart, im Gegensatz zu den Blättern, die glatt sind.
Achtung für Allergiker:
die Mariendistel ist ein Korbblütler. Eine Verträglichkeit sollte vor einer regelmäßigen Anwendung geprüft werden!
Alles an der Mariendistel ist essbar:
die Wurzel schmeckt ähnlich der Pastinake, die jungen Blätter und Triebe sind als Salat oder – kurz gedünstet – in vielen Ländern eine Delikatesse. Der untere Teil der Blüte schmeckt ähnlich der Artischocke.
Die Wirksamkeit der Mariendistel ist wissenschaftlich sehr gut untersucht. Sie hat in der Pflanzenmedizin eine große Bedeutung.
Die Inhaltsstoffe der Samen (u.a. Silymarin) spielen für Leber, Galle und für die Verdauungsorgane eine wichtige Rolle.
Diese Wirkstoffe haben eine sehr starke leberschützende Wirkung. Die Regenerierung der Leber wird stark unterstützt und stabilisiert. Sogar bei akuten Vergiftungserkrankungen unterstützt die Mariendistel die Leber.
Verwendet werden hauptsächlich die Samen – als Kapseln (in der Apotheke gekauft) oder auch als Tinktur.
Wer gerne Tee trinkt, sollte die Samen mit dem Mörser aufbrechen, wobei das Silymarin schlecht in Wasser löslich ist. Dennoch unterstützt der Tee bei Verdauungsstörungen.
Wer der Leber und Galle etwas Gutes tun will, sollte zu den Kapseln greifen.
Da für Kopfschmerzen oft die Leber verantwortlich ist, hilft so eine Mariendistel-Kur auch bei ständig wiederkehrendem Kopfschmerz.
Wer keine Beschwerden mit der Leber (Fettleber, Gallenblasenentzündungen, usw.) hat, sollte dennoch 1-2 mal jährlich eine Mariendistelkur durchführen.
Auch bei Stauungen in den Beinen und vor allem bei Krampfadern wirkt die Mariendistel unterstützend.
Bei niedrigem Blutdruck und Schwindel sind Fußbäder empfehlenswert: 4-5 Esslöffel der Samen mörsern, mit heißem Wasser übergießen und mind. 30 min. stehen lassen.
Die Mariendistel fördert auch den Milchfluss für stillende Frauen. 3-4 Tassen Tee sollten täglich getrunken werden.
Beim Räuchern entwickelt die Mariendistel einen angenehmen, frischen Duft. Eine Räucherung mit Mariendistel (alleine oder unter das Räuchergut gemischt), erfrischt den Geist, wirkt belebend und aktivierend.
Ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, dass allfällige in diesen Artikeln angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und deren Zubereitungen nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen sind. Sie ersetzen daher keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.