Hänsel und Gretel – das gefleckte Lungenkraut

Das Lungenkraut gehört zu den ersten blühenden Frühlings-Heilkräutern.

Die Pflanze bildet Blütenkelche aus, die entweder rot, violett oder blau gefärbt sind (rote Blüten sind noch nicht bestäubt). Daher wird es im Volksmund auch gerne Hänsel und Gretel genannt.

Die Blütenkrone ist 5-zählig. An jedem Stängel sitzen mehrere Blüten. An dem leicht behaarten Stängel wachsen raue Blätter.

Beim echten Lungenkraut haben die Blätter weißliche Flecken.

Der Boden sollte für das Lungenkraut möglichst feucht und kalkhaltig sein. Es wächst  in lichten Laubwäldern und an Waldrändern. Die mehrjährige Pflanze wird 20 – 30 cm hoch.

Das gefleckte Lungenkraut ist ein Vertreter der Familie der Raublattgewächse und damit verwandt mit anderen bekannten Kräutern, wie dem Borretsch oder dem Beinwell.

Seinen Namen verdankt das gefleckte Lungenkraut der positiven Wirkung auf unsere Atemwege und den hellen Flecken auf seinen Blättern, die in der Signaturenlehre an die Lungenflügel erinnern.

Dank seiner Inhaltsstoffe wirkt es entzündungshemmend, schleimlösend und lindert den Hustenreiz. Außerdem enthält das Lungenkraut auch Schleimstoffe und Saponine, die für den Einsatz als Heilkraut der Atemwege sprechen. Die enthaltenen Schleimstoffe befeuchten die Schleimhäute der Bronchien und beruhigen Entzündungen, damit sie abheilen können.
Vor allem der hohe Gehalt an Kieselsäure hat nicht nur einen positiven Einfluss auf das Bindegewebe, sondern reinigen und stärken auch das Lungengewebe.

Die Hauptanwendungsart für das Lungenkraut ist der Tee.

Man kann das Lungenkraut entweder allein als Tee aufbrühen oder zusammen mit anderen Kräutern als Mischtee.
Der Lungenkrauttee verschafft Linderung bei Atemwegserkrankungen, wie Halsweh und Husten.
Für den Tee kann die gesamte blühende Pflanze verwende t werden.

Bei Verletzungen  angewandt, hat es eine wundheilende Wirkung, die sich durch den Allantoin-Gehalt und die Gerbstoffe erklären.
Das Allantoin ist auch der Wirkstoff des Beinwells.
Den Lungenkraut-Tee kann man zur Wundheilung auch äußerlich für Umschläge, Bäder und Waschungen verwenden.

Im frühen Frühjahr sind die jungen, frischen Blätter eine schmackhafte Zutat für den Salat. Sie haben einen leicht bitteren, milden Geschmack.
Die verschiedenfärbigen Blüten können direkt zum Salat gegeben werden.

Tipp: Blätter auspressen und mit Honig vermischen – dunkel lagern und bei Husten verzehren.

Rezept Lungenkrautwein:
2 Handvoll Lungenkraut in 1 l Wein mind. 5 min. kochen lassen.
Etwas abkühlen und nach Geschmack Honig dazu, nochmals erwärmen.
Abfüllen und täglich 2 Stamperl trinken.

 

Ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, dass allfällige in diesen Artikeln angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und deren Zubereitungen nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen sind. Sie ersetzen daher keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.