Hirschzunge

Der Hirschzungenfarn fällt durch die langen glatten Blätter auf.
Sie sind immergrün und ein Blickfang.
Ihre Form erinnert an eine Hirschzunge, daher leitet sich auch der Name dieses Farngewächses ab.

Die Hirschzuge liebt feuchte Plätze und Bergwälder, aber auch auf im kalkhaltigen Mauerwerk kann sie gedeihen.

Das Heilkraut ist mehrjährig und die Blätter können bis zu 50 cm hoch werden.
Aus dem Wurzelstock kommen die dunkelgrünen Blätter. Die neuen jungen Blätter im Frühjahr haben eine helle und kräftig grüne Farbe.
Auf der Unterseite der Blätter befinden sich längliche Sporen, die im Sommer reifen.

Der Hirschzungenfarn hat ein sehr breites Anwendungsspektrum:
So wird in der Volksheilkunde die Hirschzunge bei Milz- und Leberleiden, bei verschiedenen chronischen Darmentzündungen und äußerlich angewendet, als Wundheilmittel verwendet.

Die Hirschzunge unterstützt unser Lymphsystem und sie stärkt die Lungenleistung (Husten, Bronchitis).
Der Hirschzungenfarn wird auch als Stärkungs- und Reinigungsmittel der Leber eingesetzt.

Auch zur Stärkung der Bauchspeicheldrüse, insbesondere gegen Kopfschmerzen und andere Schmerzen kann er angewendet werden.

Der Hirschzungenfarn ist auch ein sehr gutes Frauenheilkraut. Er hat eine ausgleichende hormonelle Wirkung. Während der Menstruation und der Wechseljahre kann dies sehr hilfreich sein. Weiters hilft er auch bei starken Blutungen.

Tee oder Tinktur aus Hirschzunge kann zur Stärkung der Milz und bei Wassereinlagerungen und Blasenleiden eingenommen werden.

Hirschzungenfarn wird hauptsächlich als Elixier verwendet – oder auch als Pulver.
So empfiehlt Hildegard von Bingen die Einnahme von Pulver, quasi als Sofortmaßnahme, bei starken Schmerzen, Ängsten oder Nervosität.

Hirschzungenfarn gilt als optimale Schmerztherapie ohne Nebenwirkungen.

Hirschzungenelexier nach Hildegard von Bingen:
„Nimm also Hirschzunge und koche sie stark in Wein. Dann füge reinen Honig dazu und koche es gemeinsam zum zweiten Mal auf. Dann pulvere langen Pfeffer und die doppelte Menge Zimt und lass mit diesem Pulver zusammen den Wein wieder einmal aufkochen. Seihe es durch ein Tuch ab, so dass ein klares Filtrat entsteht und trinke ihn oft nach dem Essen und auch vor dem Essen. Es hilft der Leber und reinigt die Lunge und heilt Eingeweideleiden und beseitigt innere Eiterungen und Verschleimung.“

 

Ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, dass allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und deren Zubereitungen nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen sind. Sie ersetzen daher keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.