Fast in jedem Garten – oder auch in einem Topf auf der Fensterbank – findet man eine Melisse.
Die Melisse ist bei uns ein beliebtes Heilkraut und wird auch gerne zum Würzen verschiedenster Speisen verwendet.
Ursprünglich kommt sie aus dem Süden. Aufgrund der Heilwirkungen war es im Mittelalter sogar verpflichtend, sie in Klostergärten anzubauen.
Wenn man Melissenblätter mit den Fingern zerreibt, duftet sie leicht nach Zitrone. Daher wird sie auch gerne Zitronenmelisse genannt. Aufgrund des feinen Zitronengeschmackes ist sie auch in der Küche als Würzmittel sehr beliebt. Im Sommer darf bei einem selbstgemachten Eistee die Zitronenmelisse nicht fehlen.
Schon die Griechen und Römer verwendeten die Melisse als Gewürzkraut und als Heilmittel.
Viele Heilkundige (zB Hildegard von Bingen, Paracelsus) schätzten die Melisse aufgrund ihrer Wirkung für das Herz.
Sie ist sehr ausdauernd und wenn sie einen guten sonnigen Platz hat, wächst sie richtig gut.
Der Stängel ist vierkantig, die Blätter gesägt, die kleinen weißen Blüten wachsen aus den Blattachsen. Die Pflanze kann sehr hoch werden und duftet stark nach Zitrone. Bienen lieben blühende Melisse. Mittlerweile gibt es sehr viele verschiedene Melissenarten – in allen möglichen Duft- und Geschmacksrichtungen.
Vor der Blüte haben die Blätter den intensivsten Geschmack und Duft.
Melissenblätter können auch getrocknet und im Winter verwendet werden.
Für die innere Anwendung empfiehlt sich Tee. Dazu können sowohl die frischen als auch die getrockneten Blätter verwendet werden.
In der Volksheilkunde wird die Melisse bei fast allen Beschwerden verwendet.
Die Verwendung von Melisse empfiehlt sich bei Schlafstörungen, Unruhe, Nervosität und bei Problemen im Magen- und Darmbereich.
Für die Anwendung im Magen- und Darmbereich wird gerne die Tinktur verwendet: Melissengeist – ein paar Tropfen pur oder in Wasser verdünnt, schaffen bald Erleichterung.
Melisse hat seine sanfte bekömmliche Wirkung. Darum kann sie auch sehr gut bei Kindern angewendet werden. Bei Prüfungsangst, Nervosität oder unruhigem Schlaf kann sie hier gut unterstützen.
Aufgrund dieser besänftigenden Wirkung ist Melisse auch ein gutes Heilkraut für das Herz.
Wer unter „Herzklopfen“ leidet oder mit dem Blutdruck Probleme hat, kann Melisse einnehmen. Melisse stärkt das Herz.
Auch bei Spannungskopfschmerzen hilft Melissentee. Die entkrampfende Wirkung ist somit bei Menstruationsbeschwerden sehr hilfreich.
Die Melisse ist auch bei Wechseljahrebeschwerden unterstützend.
Bei Schlafproblemen, innerer Unruhe, Stimmungsschwankungen und Hitzewallungen findet sie Anwendung.
Die Melissenumschläge aus starkem Tee können auch äußerlich angewendet werden. Blutergüsse, Entzündungen, Insektenstiche und Zerrungen können so gelindert werden.
Melissengeist (Tinktur) äußerlich angewendet, bringt Linderung bei rheumatischen Beschwerden, Gliederschmerzen und auch bei Kopfschmerzen.
Für selbstgemachten Melissengeist gibt es viele verschiedene Rezepte.
Am einfachsten ist es, frische Melissenblätter und ein paar Scheiben Zitrone mit Alkohol ansetzen, gut verschließen und ein paar Wochen ziehen lassen. Danach abseihen und abfüllen.
Mit selbst angesetztem Melissenöl (Mazerat) kann man wertvolle Salben herstellen.
Zur Beruhigung abends auf die Brust oder auf die Fußsohlen aufgetragen, sorgt sie für Entspannung und trägt zur Stärkung des Herzens bei. Melissensalbe wird auch gerne gegen Lippenherpes und Fieberblasen verwendet. Die Bläschen heilen wesentlich schneller ab.
Ätherisches Melissenöl ist sehr teuer, da die Gewinnung sehr aufwendig ist. Das ätherische Öl wirkt entspannend und beruhigend. Beim Kauf ist unbedingt darauf zu achten, dass es reines Melissenöl ist. Immer wieder findet man sogenannte Melissenöle, die mit anderen Zitronenölen gestreckt wurden.
Ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, dass allfällige in diesen Artikeln angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und deren Zubereitungen nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen sind. Sie ersetzen daher keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.