Engelwurz – Angelika

Angelika in ihrer ganzen Pracht

Die Engelwurz (Angelika) ist eine beeindruckend schöne, große Heilpflanze. Sie kommt aus dem hohen Norden und wurde durch Anpflanzungen –  vor allem in Kloster-Kräutergärten –  zu uns gebracht.

Engelwurz zählt zu den Doldenblütlern, von denen es sehr viele gibt – und man muss sich wirklich sehr gut auskennen, um diese unterscheiden zu können.!
Da es auch sehr giftige Doldenblütler (z.B. Schirling, wilder Kümmel, Riesen-Bärenklau usw.) gibt, sollte man sich seiner Sache schon gewiss sein, bevor man sich an das Sammeln macht!!!

Die Engelwurz ist zweijährig.
Im ersten Jahr bilden sich satt- grüne Blätter am Boden aus und erst im zweiten Jahr wächst sie bis zu 2 m hoch und blüht in cremeweißen Blüten, die in Dolden angeordnet sind.

 

eine Blütendolde „schlüpft“

Der Stängel ist rund, schwach gerillt, innen hohl und hat eine rötliche Färbung. Blühende Angelika duftet sehr aromatisch.

Angelika wächst bevorzugt auf feuchten Wiesen und in Schluchten.

In lichten feuchten Wäldern findet man die Wald-Engelwurz. Sie duftet nicht so aromatisch wie die Wiesen-Engelwurz.

Ein besonderes Merkmal der echten Engelwurz sind die großen Blütendolden. Der Duft ist betörend und Bienen lieben sie. Blütezeit ist meist von Juni bis Ende August.

Engelwurz ist sehr „eigensinnig“: es ist nicht so einfach, sie im eigenen Garten anzusäen. Aber wenn sie sich wohlfühlt, sät sie von selber ab und kommt immer wieder.

Verwendet wird hauptsächlich die Wurzel, die entweder spät im Herbst oder zeitig im Frühjahr ausgegraben wird.

Aber Vorsicht:
Die Pflanze kann durchaus Hautreizungen hervorrufen!

 

die Blütendolden entfalten sich zu ihrer vollen Schönheit

Auch die Blätter können verwendet werden. Sie werden sorgsam getrocknet (nicht erhitzen!)

Die Samen werden auch als Nahrungsmittel genützt.

Große Bedeutung gewann die Engelwurz in Zeiten der Pest. Der aromatische Duft der Pflanze (Wurzelwerk wurde geräuchert) hielt Bakterien und Keime ab.

Grundsätzlich kann man sagen: Engelwurz kann überall dort unterstützen, wo man sich mit etwas anstecken kann (Erkältungszeiten, Viren usw.)
In Grippezeiten kann man ein Stück Wurzel kauen, das hält gesund.

Pulverisierte Wurzeln reinigen den Magen und den Darm und dienen auch als Verdauungshilfe. Schweres bzw. zu viel Essen wird leichter verdaut.
Die Tinktur vor dem Essen eingenommen fördert den Appetit.

Paracelsus verordnete sie auch bei Infektionen, zur Herzstärkung und zur Stärkung bei Schwächezuständen.

Auch bei Gicht und Rheuma soll man sie äußerlich anwenden.

Engelwurz-Tee soll man nicht süßen, die Bitterstoffe sind sehr hilfreich für die Gesundheit.
Falls man Magenbitter selber herstellen will, sollte Engelwurz nie fehlen.

Aber Achtung: Engelwurz kann die Lichtempfindlichkeit erhöhen (sowie Johanniskraut)

Die Tinktur ist auch eine wertvolle Unterstützung in Belastungssituationen.
Sie verleiht der Seele Wärme und stärkt die Lebenskraft und wirkt ausgleichend und stabilisierend.

 

Engelwurz ist eine „Lichtpflanze“ und vertreibt dunkle und traurige Gedanken, stärkt die Psyche und gibt wieder Mut.

Es gibt Geschichten, die erzählen: Engelwurz sei in Zeiten größter Not von den Engeln den Menschen gezeigt worden. So wird auch geschrieben, dass die Engelwurz ein Erzengel in Pflanzengestalt sei.

Besonders wertvoll ist für mich das ätherische Angelika Öl. Es unterstützt spürbar in Belastungssituationen, gibt Schutz, Halt und erdet.

 

Ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, dass allfällige in diesen Artikeln angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und deren Zubereitungen nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen sind. Sie ersetzen daher keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.