Die Mistel galt in früheren Zeiten als magische Pflanze. Es war nur den Druiden erlaubt, sie zu ernten und zu verwenden.
So durfte sie nur mit einer goldenen Sichel abgeschnitten werden und nicht auf den Boden fallen. Ansonsten, so hieß es, würde sie ihre besonderen Heilkräfte verlieren.
Auch heute übt die Mistel eine gewisse Faszination aus. Im Sommer ist sie kaum zu sehen. Jedoch im Herbst bzw. im Winter, wenn die Wälder kahl werden, dann erst fallen uns die „grünen Bälle“, ganz hoch oben im Kronenbereich der Bäume, auf.
In der dunklen Jahreszeit findet die Mistel auch bei uns Einzug. Entweder als weihnachtlicher Schmuck oder, an die Haustüre gehängt, erhofft man sich, Unheil abzuwenden.
Ich verwende sie gerne auch als Räucherpflanze. Sie vermag nämlich Dinge umzukehren – also Negatives in Positives.
Misteln sind Halbschmarotzer. Sie wachsen aber sehr langsam und können einem gesunden kräftigen Baum nicht viel anhaben.
Es gibt einige Baumarten, auf denen bevorzugt Misteln wachsen, wie z.B. Apfelbäume oder Pappeln. Sehr selten wächst die Mistel auf Eichen, aber gerade diese Misteln gelten als besonders heilkräftig.
Misteln wachsen nur auf sogenannten „Störzonen“ – also auf Verwerfungen oder Brüchen.
Die Zweige der Mistel sind hellgrün und verzweigen sich immer wieder. Im Laufe der Jahre entsteht so eine Kugelform.
An den Spitzen der Zweige wachsen 2 gebogene Blätter, die sich gegenüberstehen.
Noch im Winter – im Februar – blüht die Mistel. Es gibt weibliche und männliche Blüten, sie wachsen getrennt. Die Blüten sind leicht gelblich und duften.
Im Herbst reifen die weißen Beeren. Wenn man diese zerdrückt, sind sie klebrig und enthalten einen Samen.
Die Mistel verhält sich somit ganz anders als die übrige Pflanzenwelt. Sie blüht im Winter und die Beeren werden im Herbst/Winter reif.
Sie richtet ihr Wachstum nicht nach der Sonne, sondern wächst in alle möglichen Richtungen – unabhängig von der Schwerkraft.
Die Mistel hat ein sehr breites Anwendungsspektrum.
Einigen ist vielleicht die Anwendung einer Misteltherapie bei Krebserkrankungen bekannt.
Weiters wird sie zur Regulierung des Blutdruckes eingesetzt. Hier wird ein Kaltauszug (mit kaltem Wasser übergießen und ca. 10 Stunden stehen lassen) bevorzugt angewandt.
ACHTUNG: Die Mistel ist giftig, daher ein Kaltauszug!!
Nicht mit kochendem Wasser übergießen, da sich die Giftstoffe lösen.
Die Mistel stärkt das Herz, ist hilfreich bei rheumatischen Beschwerden, sowie bei Kopfschmerzen und Schwindel.
Sie ist unterstützend bei Wechseljahrbeschwerden. Da sie auch eine starke blutstillende Wirkung hat, wurde sie auch nach der Geburt eingesetzt.
Ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, dass allfällige in diesen Artikeln angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und deren Zubereitungen nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen sind. Sie ersetzen daher keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.