Die Karde wird von vielen als eine einfache „Distel“ abgetan, aber das ist sie nicht!
Im Volksmund wird sie auch „Weberdistel“ genannt. Dabei gehört sie jedoch nicht einmal zu der Familie der Disteln.
Der Name „Weberdistel“ dürfte sich vom früheren Anwendungsgebiet der Blütenköpfe abgeleitet haben. Die abgeblühten Köpfe wurden zum Kämmen von ungesponnener Wolle verwendet.
Den wissenschaftlichen Namen „Dipsacus“, abgeleitet vom griechischen „dipsa“ (Durst), erhielt sie vermutlich, weil sich in den Blattachsen Regenwasser sammelt, das von allerlei Tieren oder auch von durstigen Wanderern zum Trinken genützt wird.
Die zweijährige Pflanze wächst gerne auf steinigem Grund, frischen Erdaufschüttungen und nicht selten auch auf Weiden. Sie liebt einen eher kargen Standort.
Im Frühjahr wächst eine Blattrosette mit länglichen, hellgrünen Blättern, die paarweise und versetzt wachsen. Erst im zweiten Jahr wächst aus der Rosette ein Stängel, der durchaus über 2 m hoch werden kann! Die Karde ist eine imposante Pflanze!

Karde, Blätterausbildung im Frühling/1. Jahr
Am Stängel wachsen jeweils zwei lange Blätter, die miteinander und mit dem Stängel verwachsen sind. Im oberen Bereich verzweigt sich der Stängel. Sowohl der Stängel als auch die Blätter sind mit Stacheln besetzt.
An den Spitzen befinden sich die stacheligen ovalen Blüten. Die Blüten sind zuerst grün und beginnen dann von der Mitte aus violett zu blühen. Die Farbe der Blüte wandert nach oben und nach unten.
Wer die Möglichkeit hat, das zu beobachten, wird wirklich fasziniert sein, wie sich die Blüte immer wieder verändert!
In der Naturheilkunde wird die Wurzel der Karde verwendet. Am besten gräbt man sie im Frühjahr aus, wenn die Blattrosette aufgesetzt hat (bevor der Stängel austreibt!)
Die Karde ist als Heilpflanze vielen noch unbekannt, bekommt aber immer mehr einen wichtigen Stellenwert, da die Wurzel gegen Borreliose helfen kann!
Hier wird die Tinktur verwendet!
Die Verwendung der Karde gegen Borreliose ist wirklich sehr interessant, denn es gibt kaum bis gar keine naturheilkundlichen Methoden gegen diese Krankheit, selbst Antibiotika kann oft nicht helfen, oder wird nicht vertragen.
Herstellung der Tinktur:
Die Tinktur wird aus der frischen Wurzel hergestellt.
Die Wurzel säubern, klein schneiden und mit hochprozentigem Alkohol ansetzen und drei Wochen stehen lassen. Ab und zu schütteln und dann abseihen.
Weitere Anwendungsgebiete der Kardenwurzel:
Bei starken Sommersprossen oder auch Warzen kann man eine Abkochung aus der Kardenwurzel oder die verdünnte Tinktur verwenden.
Die Kardenwurzel soll eine Stärkung des Immunsystems bewirken.
Die Karde wirkt adstringierend, antibakteriell, blutreinigend sowie harn- und schweißtreibend. Weiters regt sie das Lymphsystem an. Sie wird auch bei Magen- und Darmbeschwerden und bei Kopfschmerzen verwendet.
Trotz all dieser Anwendungsgebiete findet die Karde in der Schulmedizin (noch) keine Verwendung.
Ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, dass allfällige in diesen Artikeln angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und deren Zubereitungen nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen sind. Sie ersetzen daher keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.