Bärlauch – Bärenkräfte aus dem Wald


Der Name Bärlauch stammt aus der Zeit, als noch Braunbären unsere Wälder bevölkerten. Der Volksglaube ging davon aus, dass bestimmte Pflanzen dem Bären seine Kräfte verleihen. Deshalb sollten sich Menschen durch den Verzehr dieses Heilkrautes Bärenkräfte aneignen können. So suchen Bären das Kraut angeblich nach dem Winterschlaf, um Magen, Darm und Blut zu reinigen.

Bärlauch wächst in ganz Europa. Er bevorzugt schattige, feuchte Waldhänge und Bachufer mit humusreichen Böden. Bei guten Wachstumsbedingungen verbreitet sich der Bärlauch relativ rasch und bildet riesige dicht besiedelte Felder. 

Auch bei den Römern war der Bärlauch bekannt. Besonders schätzten sie ihn wegen seiner reinigenden Eigenschaften. Bärlauch ist ein hervorragendes Reinigungsmittel für Blut, Magen und Darm – weshalb er heute vor allem bei Frühjahrs- und Herbstkuren verwendet wird.

Bärlauch wirkt anregend, antibiotisch, blutdrucksenkend, blutzuckersenkend, durchblutungsfördernd, entschlackend, entzündungshemmend, harntreibend, pilztötend, schleimlösend und schweißtreibend.
Darüber hinaus reguliert Bärlauch den Fettstoffwechsel und fördert die Leber- und Gallenfunktion.

– Also ein wahrer Tausendsassa!! –

Bärlauch besitzt viel Vitamin C und reichlich ätherische Öle, welche er beim Erhitzen allerdings schnell verliert.
Daher wird empfohlen, Bärlauch in roher Form und klein geschnitten (z.B. unter Salate gemischt) zu verzehren.

Achtsam sein beim Pflücken, bitte!
Die Verwechslungsgefahr mit dem Maiglöckchen und der äußerst giften Herbstzeitlose, ist sehr hoch!!

Hier ein paar einfache Unterscheidungsmerkmale:
In erster Linie natürlich der Knoblauchduft, den nur der Bärlauch hat.
Aber schon nach ein paar gepflückten Blättern ist der Duft so in der Nase verankert, dass es kein Unterscheidungs-merkmal mehr sein kann.

Am sichersten ist die Unterscheidung der Blätter:

Blätter beim Bärlauch: einzeln am Stängel. In Gruppen dicht beieinander.
Blätter beim Maiglöckchen: in Zweiergruppen am gleichen Stiel, Stängel umfassend
Blätter bei Herbstzeitlose: dem gleichen Stängel entspringend, Stängel umfassend

Typisch bei den Blättern der Herbstzeitlose ist, dass mehrere aus einem Stängel wachsen. Es wächst ein Blatt über dem anderen aus dem Stängel und alle umfassen diesen Stängel. In der Mitte des Stängels der Herbstzeitlose – zwischen den Blättern – sitzt ganz unten eine Kapsel, die die Samen enthält. 

Im Unterschied dazu stehen die Blätter des Bärlauchs alleine auf einem Stängel!

 

Ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, dass allfällige in diesem Artikel angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und deren Zubereitungen nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen sind. Sie ersetzen daher keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.