
Der Alant in seiner vollen Höhe
Früher gehörte der mächtige Alant, der ursprünglich aus Asien kommt, in jeden Bauerngarten.
Alant ist mehrjährig und kann bis zu 2,5 m hoch werden. Im ersten Jahr wächst eine Blattrosette heran. Die Blätter können im wahrsten Sinne des Wortes „riesig“ (bis zu 50 cm) werden. Erst im zweiten Jahr wächst der Stängel, aus dem die langen Blätter austreiben. Die Blätter sind länglich und spitz, oben haben sie kurze Haare und die Unterseite hat einen leichten gräulichen Filz.
Die Blütenstängel haben mehrere gelbe Korbblüten. Je mehr Platz die Pflanze einnehmen darf, desto mehr Blüten trägt sie. Die Blüten beginnen meist ab Juni zu blühen und erfreuen uns bis in den September mit ihrem schönen gelb.
Einzelne Blüten können bis zu 10 cm groß werden.
Verwendet wird beim Alant hauptsächlich die Wurzel, die im Spätherbst ausgegraben wird. Sie ist außen braun und innen weiß. Die Wurzel riecht sehr aromatisch, schmeckt aber bitter.
Die Alantwurzel ist ein typisches Husten-Heilkraut und hilft auch bei anderen Erkrankungen der Atemwege. Der Alant wirkt schleimlösend und befreit die Atemwege, der Hustenreiz wird gedämpft.
Oft wurden Alantblätter auch geraucht – das sollte auch gegen den Husten geholfen haben.
Alant ist auch durchaus hilfreich bei Magen- und Darmerkrankungen, wirkt galletreibend und hat blutreinigende Effekte.
Auch bei Hautkrankheiten wird eine Salbe aus Alantwurzel empfohlen (Vorsicht aber bei Allergie auf Korbblütler!).
Aus der Alantwurzel kann man auch eine wirksame Wundsalbe herstellen. Die frischen, gereinigten Alantwurzeln werden klein geschnitten und im Salbengemisch erwärmt. Nach der Ruhephase nochmals erwärmen, abseihen und in Tiegeln abfüllen.
Die verdünnte Tinktur kann man auch für Umschläge verwenden. So kann man verschiedenste Hautentzündungen lindern, sogar schlecht heilende Wunden.
Da Alant eine antiseptische Wirkung hat, kann er hier sehr hilfreich sein.
Im Mittelalter sagte man Alant auch eine schützende Wirkung gegen die Pest zu. Dazu wurde Alantwurzel in Wein gekocht und getrunken. Hildegard von Bingen empfahl den Wein bei Lungenschwäche und als allgemeines Kräftigungsmittel.
Bei hartnäckigem Husten kann man Alantwurzel auch Räuchern. Die Raumluft wird desinfiziert und die Atemwege werden freier.
Weiters soll das Räuchern mit Alant vor bösen Dämonen schützen.
Das Tragen von Alant am Körper soll ebenfalls vor bösem Zauber und Dämonen schützen – wie Überlieferungen sagen.
Hinweis:
Alant hat durchaus auch Nebenwirkungen. So kann es zu Magenschmerzen, Erbrechen und/oder Durchfall kommen.
Auch andere allergische Reaktionen sind nicht ausgeschlossen (Korbblütler).
Es ist daher ratsam vor Anwendung die Verträglichkeit in niedriger Dosierung zu prüfen.
Ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, dass allfällige in diesen Artikeln angeführte mögliche Heilwirkungen von Pflanzen und deren Zubereitungen nicht als ärztliche Handlungsempfehlungen zu verstehen sind. Sie ersetzen daher keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.